Am letzten Tag vor der Schulschließung erlebte der Literatur und Theater-Kurs des MGM eine Einführung in die Kunst des spontanen Schreibens und Vortragens von Texten.

Seit vielen Jahren führt ausdrucksreich e.V. erfolgreich Poetry Slam Workshops mit Schüler*innen und Jugendlichen durch. Auch am Markgräfler Gymnasium kam der Oberstufenkurs Literatur und Theater unter der Leitung der Lehrerinnen Dr. Dorothea Schmidt und Alexandra Soder am letzten Schultag vor Beginn des zweiten Lockdowns glücklicherweise noch in diesen Genuss.

Poetry Slam ist ein literarischer Wettbewerb, bei dem das Publikum entscheidet, wer am Ende gewinnt. Was 1986 als ironisch gemeinte Schnapsidee in Chicago seinen Anfang nahm, eroberte in Windeseile Europa. Der Zauber und zugleich das charakteristischste Merkmal dieser Kunstform ist ihre Niedrigschwelligkeit: Jede*r Vortragswillige darf auf die Bühne und ihre/seine Texte zum Besten geben, so dass Profis und Laien sich die Bühne teilen und auch das Publikum aktiv am Geschehen teilhat. Auf diese Weise entsteht ein interaktiver und lebendiger Kunstraum.

„Poetry Slam gibt dir ein simples Versprechen: Du wirst gehört mit deinen Texten.“ Mit diesen schönen Worten beschreibt Nikita Gorbunov, der eigens für den Workshop am MGM aus Stuttgart angereiste Dozent, welchen Reiz diese Kunstform für ihre Anhänger*innen ausmacht.

Am Markgräfler Gymnasium führte Gorbunov die Schüler*innen in verschiedene Techniken ein, die den Schreibprozess in Gang setzen und die Kreativität fördern sollen. Die Schüler*innen nahmen die Anregungen engagiert auf und jede*r verfasste dann während des Workshops mehrere eigene Texte. Im Anschluss wurde das Chico zur Bühne, auf der die Schüler*innen nun im geschützten Raum ihre selbst verfassten Texte performen durften. Dabei entstanden viele lustige, tiefsinnige, nachdenkliche und immer sehr persönliche Texte, die alle Teilnehmer*innen gedanklich in die Weihnachtspause mitnehmen konnten.

(Alexandra Soder)

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