Comenius

Comenius-Projekt im Schuljahr 2014 / 2015

In der Ausstellung "Der Erste Weltkrieg vor Ort" werden ab dem 17. Mai 2015 bis 12. Juli 2015 im Markgräfler Museum Ergebnisse des Comenius-Projekts "Der Einfluss des Ersten Weltkriegs auf drei lokale Gemeinschaften" vorgestellt, das Schülerinnen und Schüler des Markgräfler Gymnasiums seit dem Herbst 2013 unter der Leitung von Götz Distelrath und Jörg Meergans zusammen mit englischen und französischen Schülern erarbeitet haben.

Die intensive Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg, der ein Schlüsselereignis der Geschichte des 20. Jahrhunderts darstellt, hat sehr dadurch gewonnen, dass durch den Kontakt die englische und französische Perspektive auf diese Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts mit einbezogen wurde. Für diese Gesellschaften bestimmt dieses Ereignis die Erinnerung und Vergangenheitspolitik weitaus mehr als für die deutsche Gesellschaft. Die entsprechenden Erfahrungen konnten die beteiligten Schülerinnen und Schüler der jetzigen Kursstufe 11 direkt vor Ort bei der gemeinsamen Arbeit mit ihren englischen und französischen Altersgenossen sammeln. So verbrachten sie im vergangenen November eine Woche in England bei ihren Partnern aus der Teesdale School in Barnard Castle (Nordengland) und im März 2015 im französischen Villers-Cotterêts (nordöstlich von Paris) am Lycee General et Technologique Europeen.

Bereits im März 2014 waren beide Gruppen am Markgräfler Gymnasium in Müllheim zu Gast, wo sie mit Schülerinnen und Schülern der zehnten Klassen von Götz Distelrath, Angelika Doetsch, Jürgen Matzenauer und Jörg Meergans unter anderem das Freiburger Militärarchiv, aber auch die Ausstellung "Menschen im Krieg 1914-1918 am Oberrhein" in Colmar, die Deutsch-Französische Brigade in Müllheim besuchten. Bei allen trinationalen Treffen nahmen die Schüler auch gemeinsam am Schulunterricht teil.

In England erlebten sie außerdem (am 11. November 2014) den eindrucksvollen Gedenkgottesdienst in der Kathedrale von Durham mit, durch den vor allem der unterschiedliche Umgang mit der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg deutlich wurde. In Gebeten, Liedern insbesondere in den Fürbitten sowie der Predigt zeigte sich ein ganz anderes Verständnis der Beziehung von Gesellschaft und Armee.

In Villers-Cotterêts besuchten die Schülergruppen Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs und zahlreiche Soldatenfriedhöfe sowie das renommierte Weltkriegsmuseum in Peronne, das in enger Zusammenarbeit von französischen und deutschen Historikern entstanden ist. Zum Abschluss des Besuchs präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse den Eltern und Lehrern der französischen Schülern sowie verschiedenen französischen Offiziellen, die sich von den Arbeiten der deutschen, englischen und französischen Schüler durchweg beeindruckt zeigten.

Nicht nur im Hinblick auf die für einen Historiker so wichtigen Quellenarbeit haben die Schülerinnen und Schüler immens dazugelernt, sondern auch wertvolle persönliche Erfahrungen und vor allem neue Freunde gewonnen. Dieses positive Fazit ziehen auch ihre Lehrerkolleginnen und Kollegen aus England und Frankreich, sodass sich alle betreuenden Lehrkräfte einig darin sind, die Kontakte und das gemeinsame Lernen fortsetzen zu wollen.

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